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Bundesverband Deutscher Steinmetze

   Naturstein besser bewerben

Würzburg ist seit 1979 Sitz des Deutschen Natur­werkstein-Verbands (DNV).

Anlässlich der in dieser Stadt abgehaltenen Obermeistertagung hielt DNV-Präsident Joachim Grüter eine Rede, die breitere Beachtung verdient.

Wir sind im Deutschen Naturwerkstein-Verband sehr erfreut über die gute Zusammenarbeit und das freundschaftliche Verhältnis zum Bundesinnungsverband. Diese ermöglichte uns doch, wichtige Meilensteine wie die gemeinsame Mitgliedschaft im europäischen Natur­steinverband Euroroc, die hervorragende friedhofsrechtliche Beratung durch Prof. Dr. Gerd Merke sowie das europäische Markenzeichen für den echten Naturstein miteinander zu gestalten und erfolgreich auszubauen. Auch in der Unterstützung der Natursteinmesse Stone+tec und dem Auftritt der Verbände während der Messe arbeiten wir eng und erfolgreich zusammen. Beispielsweise konnten wir auf der vergangenen Stone+tec den vielbeachteten Sonderstand "Hergestellt in Deutschland" realisieren, der die Kompetenz heimischer Naturwerksteine und deren Bearbeitung durch Fachkräfte unserer Natursteinbranche präsentierte.

Es gibt viele Bereiche, wie beispielsweise die nationale und europäische Normungsarbeit, die Arbeitsschutzregelungen zur Vermeidung von Staub am Arbeitsplatz und die Erstellung technischer Merkblätter zur Verwendung von Naturwerkstein, bei denen eine gute Kooperation unerlässlich ist und ich freue mich sehr, dass ich hier von einer hervorragenden Abstimmung sprechen kann.

Die Älteren unter Ihnen werden sich vielleicht erinnern, dass das Verhältnis nicht immer so gut war. Vor vielen Jahren bestand noch ein Konkurrenzkampf zwischen den heimischen Grabmalproduzenten und Steinmetzen mit eigener Grabmalherstellung. Dies hat sich enorm gewandelt, da es heute nur noch wenige Grabmalhersteller in Deutschland gibt und der Markt von Händlern und insbesondere von billigen Grabmalimporten aus Indien und China bestimmt wird.

Weitere Probleme, wie die Zunahme anonymer Bestattungen und die Entstehung von Friedwäldern in vielen Regionen, sind bedeutender geworden. Es ist nach meiner Auffassung wichtig, dass die deutschen Produzenten und die deutschen Verarbeiter wieder enger zusammenarbeiten.

Trend zu heimischen Steinen besser nutzen
Die Herstellung gut gestalteter Grabmale aus heimischen Vorkommen bietet große Chancen, am Markt bestehen zu bleiben und unsere Geschäftsfelder nicht nur den Billiganbietern zu überlassen. Kurze Transportwege, nachhaltige Herstellung, Umweltschutz und menschenwürdige Arbeitsbedingungen sind Argumente, die bei immer mehr Verbrauchern ausschlaggebend für die Entscheidungsfindung sind. Ich bin mir sicher, dass der Trend zu heimischen Produkten, der zurzeit vor allem bei Lebensmittel zu beobachten ist, auch für den Naturstein von immer größerer Bedeutung sein wird. Viele aufgeklärte Verbraucher fragen nach der Herkunft und den Entstehungsbedingungen von Konsumprodukten. Dies ist eine große Chance für uns, die es zu nutzen gilt. Wir müssen die Vorteile unseres besonderen Werkstoffs besser vermarkten und aktive Aufklärung betreiben. Nicht nur im Grabmalbereich, sondern auch im Baubereich bieten die zunehmenden öffentlichen Diskussionen über ökologische Baustoffe und die Nachhaltigkeit von Gebäuden große Chancen für unseren natürlichen Baustoff. Dies wird auch durch die große Nachfrage an unserer Nachhaltigkeits­studie für Fassadenkonstruktionen mit Naturstein ersichtlich und wir müssen uns gemeinsam bemühen, dass der Naturwerkstein von der positiven Ent­wicklung im Baubereich mehr profitiert. Der Energiebedarf der Gebäude nimmt an Bedeutung zu und die Auszeichnung mit einem "Green-Building-Label", sei es nun LEEDS oder DGNB, ist für die Bauherren und Architekten ein wichtiges Kriterium.

Die Vorzüge von Naturwerkstein verstärkt kommunizieren
Während früher immer nur die Entstehungskosten des Gebäudes eine Rolle spielten, sind nun auch die Betriebs- und Unterhaltungskosten in den Fokus gerückt. Dies ist ein großer Vorteil für unseren nachhaltigen Baustoff, da dessen extrem langen Nutzungszeit­räume und die einfache Wiederverwendung bzw. Entsorgung, den Naturstein als besonders geeignet hervorheben. Für die Herstellung des Natursteins ist keine Energie notwendig; dies hat die Natur vor vielen Jahren für uns erledigt. Lediglich bei der Gewinnung und Bearbeitung wird Energie verbraucht. Bei den heimischen Gesteinsvorkommen sind auch die Transportwege für das Bau­material sehr kurz. Zwar konkurriert das heimische Material auch im Baubereich mit billigen Angeboten aus Wachstumsländern wie Brasilien, China und Indien – die langen Transportwege erhöhen jedoch sowohl deren Energieverbrauch als auch die Umweltbelastungen und das passt nicht zu unseren Erkenntnissen und Wertevorstellungen. Darüber hinaus steht nun auch die im Auftrag vom europäischen Naturstein-Fachverband Euroroc auf Anregung des DNV erstellte Umwelt-Produktdeklaration (EPD) gemäß ISO-Typ-III zur Verfügung. Die Zertifizierung dieser Umwelt-Produktdeklaration erfolgte durch das IBU-Institut Bauen und Umwelt e.V. und beinhaltet eine unabhängige Überprüfung der von PE International erstellten EPD und belegt die Umwelteinwirkungen der Produkte aus Naturstein. Sie werden im öffentlichen Vergabewesen als Nachweis der Erreichung ökologischer Anforderungen anerkannt.

"Geiz ist geil" ist überholt
Deutschland verfügt über eine große Anzahl von Natursteinvorkommen und unsere Steinindustrie kann auf eine über zweihundertjährige Tradition zurück­blicken. Mit seinen zahlreichen Steinvorkommen sind Argumente wie "landschaftsgebundenes Bauen" oder "die Steine von vor Ort", "kurze Transportwege« und "geringer Energieaufwand" heute besonders zugkräftig. Durch die Präsentation von Gesteinsmustern und Ausstellungsstücken auf zahlreichen Messen wie der Stone+tec in Nürnberg im Mai und der BAU in München im Januar ist es dem BIV und dem DNV gelungen, unsere heimischen Natursteine wieder in das Bewusstsein der Architekten und Verbraucher zu bringen.

Ich bin mir sicher, dass wir bei einer Rückbesinnung auf handwerkliche Werte, die einen verantwortungsbewussten Umgang mit den uns zur Verfügung stehenden Steinvorkommen beinhaltet, wieder bessere Aufträge erhalten. Qualität ist immer gefragt und wir müssen uns mit hochwertigen und präzise gefertigten Natursteinarbeitern von den Billigimporten absetzen. In unserer schnell­lebigen Zeit sind kurze Bearbeitungsfristen und schnelle Reaktionen auf Änderungswünsche an der Tagesordnung. Wir können mit unserer heimischen Fertigung diesen Erwartungen entsprechen und kurzfristig, aber dennoch mit hoher Qualität, die geforderten Ansprüche erfüllen. Lassen Sie uns dieses Potential nutzen. Die meisten Menschen sind bereit, für gute Qualität einen angemessenen Preis zu zahlen. Ebenso verfügen viele Menschen über genügend finanzielle Mittel, um sich auch etwas Besonderes leis­ten zu können. Ich bin guter Hoffnung, dass sich diese unsägliche "Geiz ist geil"-Mentalität überholt hat und wieder qualitativ hochwertige, solide und dauerhafte Produkte und Bauweisen nachgefragt werden. Naturstein wird seit Jahrtausenden verwendet, es gibt keinen Grund, warum dies geändert werden sollte.

Endverbraucher erreichen
Mit der sehr erfolgreichen Verleihung des Deutschen Naturstein-Preises am Tag der Architektur anlässlich der Stone+tec am 12. Mai 2015 in Nürnberg und der Ausstellung der nominierten Natursteinprojekte konnten wir wieder eindrucksvoll darstellen, dass der Naturstein den neuen Anspruch im Baugeschehen, der sowohl auf Ästhetik und Lebensqualität, als auch auf Dauerhaftigkeit und Wirtschaftlichkeit des Materials abzielt, in besonders geeigneter Weise erfüllt. Jeder Naturstein hat einen eigenständigen Charakter, der durch die Dimensionierung und die unzähligen Möglichkeiten der Oberflächenbearbeitung betont wird. Durch eine zeitgemäße Bearbeitung setzt er heute neue Akzente und ermöglicht eine eigenständige Gestaltung unserer Städte, wobei er sich wie kaum ein anderes Baumaterial in das architektonische Gesamtbild einfügt. Eine weitere wichtige Ausstellungsmöglichkeit bieten die Bundes- und Landesgartenschauen. Hier können beispielhafte Produkte aus Naturstein, seien es nun Grab- und Denk­male, Mauersteine, Bodenplatten oder Pflasterflächen einer breiten Öffentlichkeit vorgestellt und die unvergleichbare Schönheit unserer Natursteine
präsentiert werden. Es ist außerordentlich wichtig, dass wir mit unseren Werbemaßnahmen auch den Endverbraucher erreichen. Viele potentielle Kunden haben nur wenige Kenntnisse über Naturstein und dessen viel­fältigen Anwendungsmöglichkeiten. Wir müssen unser Produkt als sinnvolle Alternative für vermeintlich günstige künstliche Produkte anbieten. Betrachtet man die enorme Nutzungsdauer der Natursteine, sind diese preislich oft wesentlich wirtschaftlicher als im Einkauf günstigere Materialien.

Marketing unterstützen
Deshalb meine Bitte: Unterstützen Sie alle Marketingmaßnahmen, z.B. auch die Marketingabgabe des Bundesinnungsverbands und nutzen Sie freie finanzielle Mittel für Werbemaßnahmen für unser hervorragendes Produkt.   

(8.3.2016) http://www.natursteinonline.de/zeitschrift/neuigkeiten/detail/naturstein-besser-bewerben.html





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